WeDoWebSphere war auf dem vierten BPM Symposium, das am 24. und 25. September im Kurhaus Wiesbaden stattfand, vor Ort. Dabei hatten wir die Gelegenheit Hubertus Mildeberger, Business Unit Executive WebSphere D-A-CH, ein paar Fragen zu stellen.
Frau Beuting (WeDoWebSphere): Herzlich Willkommen Herr Mildeberger. Wir sind hier auf dem 4. BPM Symposium in Wiesbaden. Nach einem komplett ausgebuchten ersten Tag gestern geht es heute mit spannenden Vorträgen weiter. Wie ist Ihr bisheriger Eindruck?
Herr Mildeberger: Sehr positiv und das schließt sich nahtlos an die BPM Veranstaltungen der letzten Jahre an. Wir haben heute wieder mehr als 200 Experten versammelt. Schon gestern hatten wir einen sehr erfolgreichen Start mit unseren komplett ausgebuchten Hands-on-Workshops. Wegen der starken Nachfrage haben wir auch schon Zusatztermine aufgesetzt. Die heutige Agenda ist für Anwender von Anwendern. Es sprechen also hauptsächlich Kunden von uns über ihre BPM-Erfahrung. Das BPM-Thema ist nun in vielen Unternehmen angekommen. Wir sind heute das 4. Mal in Folge mit unserer Veranstaltung in Wiesbaden. Schon im Jahr 2009 dürfte ich die Veranstaltung eröffnen und freue mich wie positiv sich dieses Thema in den letzten 4 Jahren entwickelt hat.
Frau Beuting (WeDoWebSphere): Das Motto der diesjährigen Veranstaltung lautet: „Spots on your processes“. Damit stellen Sie die Geschäftsprozesse der Kunden ins Rampenlicht. Meinen Sie damit alle Prozesse und welche Potenziale sehen Sie hier?
Herr Mildeberger: Also das Potenzial steckt in der Tat in den Geschäftsprozessen und wir sagen „Licht aus - Spot an“ und klarer Blick auf die Geschäftsprozesse. Es gibt die neuen disruptiven Technologien im Markt: Mobile, Social Media, Cloud und Big Data. Diese bieten natürlich, wie der Name schon sagt, neue Geschäftschancen und die gilt es zu nutzen. Nur - die können besonders dann gut genutzt werden, wenn man sich an der Stelle auch den Geschäftsprozess anschaut. Es geht nicht darum eine mobile Strategie einzuführen und eine App im Unternehmen zu etablieren, sondern natürlich im Zusammenhang hier den Geschäftsprozess anzuschauen und da stecken die Vorteile. Wir haben ganz bewusst dieses Bild gewählt: „Spots on your processes“! Damit tragen wir den Anforderungen unserer Kunden Rechnung und lenken den Fokus auf die Geschäftsprozesse. Auf der einen Seite wird extrem viel über Prozesse gesprochen und diskutiert, auf der anderen Seite trifft man bei der Umsetzung nach wie vor, auch im Jahre 2013, auf die bekannten Schwierigkeiten.
Frau Beuting (WeDoWebSphere): Wobei wir schon bei meiner nächsten Frage wären: Sie betonen in der Einführung zur Veranstaltung besonders, dass Agilität, Innovationskraft und Schnelligkeit für ein Unternehmen wichtige Parameter sind, um die Wettbewerbsvorteile zu sichern. War das nicht schon immer so?
Herr Mildeberger: Das war schon immer so, nur die Dynamik im Markt hat massiv zugenommen. Wettbewerbsdruck, sich ständig verändernde Gesetzesvorschriften und interne Richtlinien beschreiben nur einen kleinen Teil der Rahmenbedingungen, in dem sich ein Unternehmen heute bewegt. Darauf kann man nur reagieren, wenn die Geschäftsprozesse flexibel angepasst werden können. Das heißt: wir haben auf der einen Seite den Markt und die Agilität im Markt und auf der anderen Seite aber auch oft Geschäftsprozesse, die noch teilweise in Word und Excel abgebildet werden. Es geht also auch darum die Prozesse so einzubetten, dass keine Dateninseln entstehen -- sonst wird es sehr schwierig flexibel, innovativ, zeitgerecht und kostenorientiert zu reagieren.
Frau Beuting (WeDoWebSphere): Wenn wir uns die Agenda genauer ansehen, stellen wir fest, dass die unterschiedlichsten Branchen vertreten sind. Das heißt, dass das Thema BPM in den verschiedensten Branchen bereits durchgedrungen ist. Was sind nach Ihrer Sicht die Erfolgsfaktoren dafür?
Herr Mildeberger: Die Erfolgsfaktoren sind, dass jede Industrie, jede Branche ihre Herausforderung hat. Jede Branche und jedes Unternehmen zielt darauf ab, Kunden zu gewinnen, Kunden besser zu betreuen, neue Märkte zu erschließen, intern die Geschäftsprozesse zu optimieren, Kosten im Einkauf zu sparen und schlanker bei der Produktion zu werden. Das heißt, diese Herausforderung sind keine Merkmale, die nur für die Banken- und Versicherungswelt von Interesse sind, sondern es geht alle Unternehmen an. Das spiegelt sich auch bei den Teilnehmern der Veranstaltung wieder: alle Industrien sind heute vertreten. Wir haben auf der einen Seite die großen namenhaften Unternehmen, die wir aus der DAX-30 Auflistung kennen, haben aber auch Teilnehmer aus dem deutschen Mittelstand. Auch diese Unternehmen stehen vor sehr ähnlichen Herausforderungen wie die großen DAX-30 Unternehmen.
Frau Beuting (WeDoWebSphere): Ist die Durchdringung für den Mittelstand ähnlich der Großunternehmen?
Herr Mildeberger: Die Durchdringung ist mit Hinblick auf die Anzahl der Nachfragen und die Anzahl der Teilnehmer auf dem Symposium vergleichbar. Nur die Möglichkeiten, die der Mittelstand hat, um seine Geschäftsprozesse anzupacken, zu reformieren und zu aktualisieren sind in der Regel andere. Der Mittelstand verfügt in der Regel über andere IT-Ressourcen. Für die Umsetzung werden oft Systemintegratoren mit einbezogen.
Frau Beuting (WeDoWebSphere): Herr Mildeberger, wenn wir mit Ihnen als Gastgeber sprechen, darf natürlich die Frage nach einen kleinen Ausblick nicht fehlen. Wo geht die Reise für BPM hin?
Herr Mildeberger: Wir haben heute einen sehr interessanten Vortrag von Professor Dr. van der Aalst aus Holland gehört, der einer der bekanntesten Wissenschaftler rund um das Thema BPM ist. Er hat darüber gesprochen, welche Welle, welche Herausforderungen auf BPM durch diese neuen Technologien zukommen. Er hat auch über eine ganz neue Disziplin gesprochen: Process-Mining - und dass dies durch Big Data-Technologien für Unternehmen nutzbar wird und besonders im Bereich BPM eine besondere Bedeutung erlangt.
Frau Beuting (WeDoWebSphere): Herzlichen Dank! WeDoWebSphere bedankt sich sehr, Herr Mildeberger, für das spannende Interview.
Herr Mildeberger: Ich danke Ihnen.