Der zweite Tag der diesjährigen Impact stand ganz im Zeichen von Transaction-Processing und deren Anbindung an die ergänzenden Systeme. Gleich zu Beginn setzte Johan Gerber, Group Head, Processing Products bei Mastercard, entsprechende Akzente. „Wir verarbeiten heute 43.000 Transaktionen pro Minute, von denen keine länger als 130 Millisekunden dauert“, sagte er über das Mengengerüst, das noch weitere Superlativen aufweist: Die Karte wird bei 23 Millionen Betrieben in 210 Ländern mit 150 verschiedenen Währungen akzeptiert. „Wir können mit unseren Systemen 14 Milliarden Instruktionen pro Sekunde abarbeiten und damit sind wir doppelt so schnell wie unser nachfolgender Konkurrent“, so Gerber weiter.
Mastercard hat sich schon früh für IBM WebSphere als Plattform für die Transaktions-Verarbeitung entschieden. Gerber bereut diesen Schritt nicht. „Wir brauchen einen Partner, den wir vertrauen können und der seine Produkte auch langfristig weiter entwickeln kann“, gibt er als Grund für diese Entscheidung an. Denn auch bei Mastercard muss ständig an der Verarbeitungsplattform gearbeitet werden. Vor allem die vielen neuen Herausforderungen der mobilen Endgeräte verlangen neue Strukturen. So hat Mastercard erst vor zwei Monaten eine komplett neue Transaktionsplattform in Betrieb genommen. „Innovation ist bei uns der Schlüssel für den Ausbau des Geschäftes und es ist eine wichtige Voraussetzung damit wir uns auch weiterhin von der Konkurrenz abheben können“, waren seine Schlussworte.
Damit übergab er das Wort an Steve Mills, IBMs Senior Vice President and Group Executive, Software & Systems. Mills griff die Transaktionsleistungen bei Mastercard auf und stellte sie in einen größeren Zusammenhang. „Transaktionen sind es, die die Welt bewegen, ob bei Banken, im Handel, in der Fertigung oder in der Luftfahrt – überall brennt der Baum lichterloh wenn kritische Transaktionen nicht mehr ordnungsgemäß abgewickelt werden können“, lautete seine eindringliche Warnung an die CIOs, um sie an die Fundamente ihrer IT-Verantwortung zu erinnern.
Mills sieht IBM als Stallwart des Transaction-Processing. „Seit dem es programmierbare Computer gibt, galt unsere höchste Aufmerksamkeit der schnellen und zuverlässigen Abarbeitung von Transaktionen. Wir haben Milliarden darin investiert, und es ist eine niemals endende Reise, denn immer noch steigen die Anforderungen an diese kritischen Abläufe dramatisch an“, war sein Hinweis auf IBMs Commitment, aber auch auf die Probleme mit Big Data, der Internet-Sicherheit und der zunehmenden Mobilität. Konkretes Beispiel dazu war der chinesische Mobilfunkprovider China Mobile, der mit einem Mengengerüst operiert, dass für westliche Welten unvorstellbar ist: 600 Millionen Abonnenten und 148 Millionen Transaktionen pro Tag.
An diesem Punkt begann Mills auf die besondere Bedeutung von WebSphere und Cloud-Computing einzugehen: „Keine Anwendung lebt auf einer Insel, alles ist heute verbunden, verzahnt und integriert – und nur mit WebSphere lässt sich dieses transparent einrichten und kontrollieren – ohne dass die Entwicklungszeit und die Performance darunter zu leiden haben.“ Hierzu verwies Mills erneut auf China Mobile, das durch den Einsatz von IBMs SOA die Entwicklungszeiten für neue Features um 50 Prozent senken konnte. Mills rückte auch die neuen Integrationstools, wie RESTful in ihre Schranken: „Das sind nur spezielle Erweiterungen von SOA; deren APIs rufen ihrerseits modulare externe Services auf, die mit klassischen SOA-Technologien erstellt wurden“, erläuterte er die neue leichte Middleware.
Was die eigene Unterstützung von SOA anbelangt, so stellte IBM den neuen WebSphere Application Server 8.5 vor, der bislang den Codenamen Liberty hatte. Die neue Version ist wesentlich schneller als die bisherige und sie erleichtert vor allem die Integration via SOA.
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Bilder von Harald Weiss