Am dritten Tag der diesjährigen Impact ging es mehr um die technischen Details und um die aufziehenden Trends für das IT-Management. „Die CIOs müssen sich auf eine neue Welle der Konsumerisierung der IT-Nutzung einstellen“, sagte Beth Smith, Vice President & Product Manager of WebSphere, in ihrer Keynote. „Bei allen Kundengesprächen, die ich weltweit führe, gibt es einen deutlich erkennbaren Roten Faden: Die IT-Konsumerisierung und die mobilen Anwendungen explodieren überall; sie setzten die neuen Maßstäbe bei der IT-Nutzung in China, Indien, Europa und hier in den USA“, erläuterte sie ihr Statement. Hierzu verwies sie auf eine Gartner-Studie, wonach in acht Jahren im Durchschnitt jeder sechs mobile Geräte im Einsatz haben wird. „Unsere Handys sind in Zukunft unser persönlicher Ausweis – und sie auch bald unser Firmen-Ausweis“, lautet ihre Prognose.
Doch Smith meint mit der Daten- und Anwendungs-Explosion nicht nur die schon heute allgegenwärtigen Smartphones und Tablets, sondern alles das, was man landläufig unter dem Begriff „Internet der Dinge“ versteht. „In Zukunft kommunizieren die Kunden mittels ihres Fernsehgerätes, ihres Autos oder mit Hilfe anderer Geräte, die sie mit sich herumtragen“, so Smith weiter. Das Besondere an diesen neuen Kommunikationsformen ist nicht, dass es neue Endgeräte sind, sondern dass die Unternehmen auch einen unterbrechungslosen Übergang zwischen den einzelnen Endgeräten erlauben müssen. „Diese neue Form der mobilen Kommunikation wird zum einen eine Explosion bei den Datenmengen bewirken, doch das ist nur ein quantitatives Problem, wie wir es schon immer in der IT-Welt erlebt haben. Neu ist dagegen, dass die Unternehmen demnächst eine externe Kommunikations-Infrastruktur schaffen müssen, über die ihre Kunden und Partner ihre unterschiedlichen Endgeräte fließend wechselnd nutzen können“, sagt Smith über die zukünftigen Herausforderungen an die IT-Chefs.
Hierzu verwies sie auf den Vortrag von Christine Robbins, CEO von BodyMedia, vom Vortag. Darin hatte diese deren Körper- und Kalorien-Monitor-Lösung vorgestellt. Das zugehörige Gerät am Oberarm kommuniziert über ein Mobilfunknetz mit dem zentralen Server. 5000 Messwerte werden pro Minute übertragen und in Realtime ausgewertet. Diese Auswertungen können dann übers Internet mit einem Tablet, einem Smartphone oder einem Desktop fortlaufend abgerufen werden. „Alle Endgeräte müssen gleichzeitig mit den allerneuesten Daten und Auswertungen bedient werden können – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche“, sagte Robbins in ihrer Präsentation.
Mit diesem Beispiel mahnte Smith die IT- und Business-Chefs zum handeln: „Nur die Firmen, die in der Lage sind, entsprechende Anwendungen rechtzeitig marktreif zu entwickeln, haben in Zukunft eine Chance“, lautet ihre klare Aufforderung. Womit sie die Brücke zu WebSphere schlagen konnte, dass mit seinen vielen Erweiterungen im Bereich Mobile und den offenen APIs für Embedded Systems die besten Voraussetzungen dafür bietet. Vor allem die vielen Möglichkeiten mit WebSphere ein Eco-System für unabhängige Apps-Entwickler zu schaffen, hält sie für einen entscheidenden Vorteil.
Auf Beth Smith folgte dann Jerry Cuomo, IBM Fellow und CTO von WebSphere, der eine Hands-on-Präsentation über die neuen IT-Herausforderungen – und deren Lösungen – gab. „Man muss sich ein Großunternehmen wie ein iPhone vorstellen: Außen schick mit einfachen und intuitiven Interaktionen; doch unter der Glasoberfläche ist zwar alles gut organisiert, aber extrem komplex – genauso, wie in einem großen Unternehmen“, sagte er zu Beginn seines Vortrages. Danach zeigte er anhand einer fiktiven Fluggesellschaft, wie sich dank SOA und den vielen APIs die internen Abläufe schnell und einfach für neue Anwendungen und externe Anbindungen nutzen lassen. „Der Zugang zu einem Unternehmen muss so einfach und intuitiv werden, wie die Nutzung eines iPhones“, lautete sein Fazit.
Bilder von der IBM Impact 2012 - Tag 3 auf Facebook
Bilder von Harald Weiss